Diabetes A bis Z
Im Diabetes A bis Z finden Sie sowohl grundlegende Informationen zum Thema Diabetes als auch detaillierte Erläuterungen zu einzelnen Stichworten. Die hier veröffentlichten Informationen werden regelmäßig geprüft und aktualisiert. Falls Ihnen auffällt, dass eine Information nicht mehr auf dem aktuellen Stand ist, freuen wir uns über Ihren Hinweis per E-Mail.
Auch auf dem Informationsportal diabinfo.de finden Sie ein umfangreiches Glossar "Diabetes von A bis Z", mit vielen wissenswerten Einträgen. Haben Sie schon einmal von einer Gewebe-Doppler-Echokardiographie oder von Inkretinmimetika gehört? Hier finden Sie die genannten sowie weitere spannende Einträge.
AID-System (Automatisches Insulin-Dosiersystem)
Ein AID-System verbindet eine Insulinpumpe mit einem kontinuierlichen Glukosemessgerät (CGM) und einem Steuerungsalgorithmus. Das System passt die Insulinzufuhr automatisch an den aktuellen Glukoseverlauf an – es funktioniert also wie eine Art „künstliche Bauchspeicheldrüse“. Besonders nachts und in unvorhersehbaren Alltagssituationen hilft ein AID-System, den Blutzucker stabiler zu halten. Dennoch ist es wichtig, das System gut zu verstehen, regelmäßig zu pflegen und weiterhin vor dem Essen die benötigte Insulinmenge manuell einzugeben.
Altinsulin
„Altinsulin“ ist ein veralteter Begriff für normales Insulin ohne Zusätze.
Früher mussten Menschen mit Diabetes dieses Insulin mehrmals am Tag spritzen, weil es nur kurz wirkte. Später wurden Insuline entwickelt, die länger im Körper bleiben, zum Beispiel durch Zusätze wie Zink oder Protamin.
Diese neuen Insuline mussten nur ein- bis zweimal am Tag gespritzt werden.
Der Begriff „Altinsulin“ wurde damals genutzt, um die verschiedenen Insulinarten zu unterscheiden – heute ist er kaum noch gebräuchlich.
Analoginsuline
Im Körper eines gesunden Menschen gibt die Bauchspeicheldrüse das Insulin direkt ins Blut ab – genauer gesagt in die Blutbahn, die zuerst zur Leber führt. Dort beginnt die Wirkung des Insulins fast sofort. Auch in den Muskeln und im Fettgewebe wirkt es schnell. Der Blutzucker sinkt meist schon nach wenigen Minuten wieder.
Anders ist es bei Menschen mit Diabetes, die sich Insulin spritzen. Das Insulin kommt nicht direkt ins Blut, sondern wird ins Fettgewebe unter der Haut gespritzt, zum Beispiel mit einem Pen, einer Spritze oder einer Insulinpumpe. Von dort aus braucht es etwas Zeit, um in den Blutkreislauf zu gelangen und seine Wirkung zu entfalten. Es wirkt also später – und dafür länger – als das körpereigene Insulin.
Wer sogenanntes Normalinsulin (Humaninsulin) vor dem Essen spritzt, muss deshalb warten: Etwa 15 Minuten, manchmal auch länger. So kann das Insulin anfangen zu wirken, bevor der Blutzucker durch das Essen ansteigt. Dieser Zeitraum heißt Spritz-Ess-Abstand (SEA). Liegt der Blutzucker vorher schon zu hoch, muss der Abstand oft noch verlängert werden.
Im Alltag ist das aber nicht immer machbar: Zum Beispiel, wenn die Mittagspause kurz ist, oder man sich beim Spritzen nicht zu viel Aufmerksamkeit wünscht. Wenn der Spritz-Ess-Abstand nicht eingehalten wird, kann der Blutzucker nach dem Essen stark ansteigen. Außerdem wirkt das gespritzte Insulin deutlich länger – oft bis zu sechs Stunden. Deshalb kann es sein, dass man zwei Stunden nach dem Essen nochmal etwas essen muss, um eine Unterzuckerung zu vermeiden.
Um diese Probleme zu lösen, wurden Analoginsuline entwickelt. Dabei wurde das normale Insulin mit gentechnischen Methoden leicht verändert. So wirkt es schneller – und kürzer – und kommt dem natürlichen Insulinverlauf im Körper näher.
Das hat viele Vorteile:
- Man kann direkt vor dem Essen spritzen – manchmal sogar erst danach.
- Das ist vor allem bei kleinen Kindern, alten Menschen oder bei Krankheit hilfreich, wenn man nicht weiß, ob oder wie viel gegessen wird.
- Das Insulin ist nach etwa drei Stunden „verbraucht“, dadurch braucht man in der Regel keine Zwischenmahlzeit mehr.
- Der Blutzucker lässt sich besser steuern und es gibt mehr Freiheit im Alltag.
Heute gibt es drei schnell und zwei ultraschnell wirkende Analoginsuline:
Schnelle Insuline:
- Insulin Lispro = Humalog® von Lilly
- Insulin Aspart = NovoRapid® von Novo Nordisk
- Insulin Glulisin = Apidra® von Aventis
Ultraschnelle Insuline:
- Insulin Lispro = Lyumjev® von Lilly (Weiterentwicklung von Humalog® mit schnellerer, aber kürzerer Wirkung)
- Insulin Aspart = Fiasp® von Novo Nordisk (Weiterentwicklung von NovoRapid® mit schnellerer, aber etwas kürzerer Wirkung)
Außerdem gibt es auch lang wirkende Analoginsuline:
- Insulin Glargin = Lantus® von Aventis
- Insulin Detemir = Levemir® von Novo Nordisk
- Insulin degludec = Tresiba® von Novo Nordisk
- Insulin Icodec = Awiqli® von Novo Nordisk (seit 2024)
Diese Insuline verteilen sich gleichmäßiger im Körper und wirken über viele Stunden – ganz ohne starkes Wirkmaximum. Insulin Glargin oder Insulin degludec müssen oft nur einmal täglich gespritzt werden. Bei kleineren Dosen oder bei Insulin Detemir können zwei Spritzen nötig sein.
Für Menschen, die vorher bis zu viermal am Tag sogenanntes Verzögerungsinsulin (NPH-Insulin) spritzen mussten, wird die Behandlung damit einfacher. Auch das Risiko für nächtliche Unterzuckerungen ist mit den lang wirkenden Analoginsulinen geringer.
Seit 2024 ist zudem das Insulin Icodec (Handelsname Awiqli®) zugelassen, welches in der Regel nur einmal pro Woche gespritzt werden muss.
Augen
Menschen mit Diabetes können Schäden an den Augen entwickeln, besonders an der Netzhaut, dem Teil des Auges, mit dem wir sehen. Ursache ist häufig ein dauerhaft zu hoher Blutzuckerspiegel. Auch Bluthochdruck und andere Begleiterkrankungen spielen eine Rolle. Die feinen Blutgefäße in der Netzhaut können durch hohe Blutzuckerwerte geschädigt werden. Das führt zu Veränderungen, die zunächst keine Beschwerden machen – oft werden sie erst bemerkt, wenn das Sehvermögen bereits eingeschränkt ist.
Regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt oder der Augenärztin helfen, solche Schäden früh zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Besonders wichtig ist das nach der Diagnose von Diabetes.
Häufige Diabetes-Folgeerkrankungen am Auge sind:
- Diabetische Retinopathie: Schäden an den kleinen Blutgefäßen in der Netzhaut.
- Makulaveränderung (Makulopathie): Schädigung des Punktes des schärfsten Sehens – das Sehen wird unscharf oder verzerrt.
- Grauer Star (Katarakt): Trübung der Augenlinse – das Sehen wird langsam „wie durch Nebel“.
Auch vorübergehende Sehstörungen können auftreten, zum Beispiel bei starken Blutzuckerschwankungen oder Unterzuckerungen.
Betroffene sollten sich mit ihren Hausärzt:innen und Diabetesteams beraten, wann und wie oft eine augenärztliche Untersuchung sinnvoll ist – besonders dann, wenn neue Beschwerden wie verschwommenes Sehen oder Lichtempfindlichkeit auftreten.
Basalrate
Die Basalrate ist der Anteil des Insulins, den der Körper, unabhängig von Mahlzeiten, dauerhaft über den Tag verteilt braucht. Sie deckt den sogenannten Grundbedarf an Insulin ab.
Menschen, die eine Insulinpumpe benutzen, bekommen diese Basalrate automatisch abgegeben. Die Pumpe wird so eingestellt, dass sie je nach Tageszeit unterschiedlich viel Insulin abgibt – je nachdem, wie viel der Körper gerade braucht. Das Insulin gelangt über einen dünnen Kunststoffschlauch unter die Haut.
Der Insulinbedarf verändert sich im Laufe des Tages. Morgens – vor allem zwischen 5 und 6 Uhr – braucht der Körper oft deutlich mehr Insulin als mittags oder abends. In der Nacht (zum Beispiel zwischen 2 und 3 Uhr) ist der Bedarf dagegen meist am geringsten, weil der Körper dann empfindlicher auf Insulin reagiert.
Die passende Basalrate wird individuell ermittelt und regelmäßig kontrolliert – zum Beispiel durch Blutzuckermessungen oder mithilfe eines kontinuierlichen Glukosemesssystems (CGM).
Basis-Bolus-Therapie
Die Basis-Bolus-Therapie ist eine Form der Insulinbehandlung, bei der zwei Arten von Insulin kombiniert werden:
- Basalinsulin für den Grundbedarf – also den Insulinbedarf des Körpers unabhängig vom Essen,
- Bolusinsulin zu den Mahlzeiten – je nachdem, was und wie viel gegessen wird.
Das Ziel dieser Therapie ist es, den natürlichen Insulinverlauf möglichst genau nachzuahmen.
Das Basalinsulin wird meist einmal oder zweimal täglich gespritzt oder über eine Insulinpumpe kontinuierlich abgegeben. Es deckt den Grundbedarf, auch wenn man nichts isst.
Das Bolusinsulin wird zusätzlich zu den Mahlzeiten gespritzt. Die Menge richtet sich nach dem Kohlenhydratgehalt des Essens und dem aktuellen Blutzuckerwert. Wer zum Beispiel mehr Kohlenhydrate isst oder einen höheren Blutzucker hat, braucht mehr Insulin. Dabei wird auch berücksichtigt, dass der Körper zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedlich empfindlich auf Insulin reagiert – morgens oft weniger, mittags am meisten.
Wie viel Basal- und wie viel Bolusinsulin jemand braucht, ist individuell verschieden. Die Verteilung hängt von vielen Faktoren ab und wird gemeinsam mit dem Behandlungsteam festgelegt.
Diese Form der Therapie ist heute der Standard bei Typ-1-Diabetes. Sie wird aber auch bei Menschen mit Typ-2-Diabetes eingesetzt – besonders dann, wenn eine gute Blutzuckereinstellung langfristig wichtig ist, um Folgeschäden zu vermeiden.
Blutzuckertagesprofil / Glukoseverlauf
Der Blutzuckerspiegel verändert sich im Laufe des Tages – abhängig davon, was wir essen, wie viel wir uns bewegen, wie gut das Insulin wirkt oder ob Stress, Krankheit oder Hormone den Stoffwechsel beeinflussen. Diese Schwankungen nennt man auch den Glukoseverlauf oder das Blutzuckertagesprofil.
Wer seinen Diabetes gut einstellen möchte, sollte nicht nur einzelne Werte betrachten, sondern den gesamten Verlauf. Denn ein „guter“ Durchschnittswert allein sagt wenig darüber aus, ob es tagsüber zu vielen Schwankungen, Unter- oder Überzuckerungen kommt.
Ein Blutzuckertagesprofil kann auf verschiedene Weise erstellt werden:
- Durch mehrmals tägliche Blutzuckermessungen mit dem Blutzuckermessgerät (z. B. morgens nüchtern, vor und nach dem Essen, vor dem Schlafen)
- Oder durch kontinuierliche Glukosemessung (CGM oder FGM), bei der die Werte automatisch aufgezeichnet werden
Typische Tagesverläufe zeigen bestimmte Muster, z. B. zu hohe Werte nach dem Frühstück, nächtliche Unterzuckerungen oder ein Anstieg am späten Abend. Diese Informationen helfen dabei, Therapie und Alltag besser aufeinander abzustimmen: etwa die Insulindosis zu verändern, Essenszeiten anzupassen oder Bewegung gezielter einzuplanen.
Ein Blutzuckertagesprofil wird häufig auch bei Arztbesuchen oder Schulungen verwendet, um die Behandlung zu bewerten und gegebenenfalls zu optimieren. Moderne Apps oder Lesegeräte können heute Glukoseverläufe automatisch auswerten und grafisch darstellen.
Der regelmäßige Blick auf das eigene Tagesprofil hilft nicht nur, den Blutzucker zu verstehen – er kann auch motivieren, frühzeitig gegenzusteuern und die eigene Therapie sicherer zu gestalten.
Bolus
Ein Bolus ist eine zusätzliche Insulindosis, die bei Bedarf gespritzt wird, zum Beispiel vor dem Essen oder wenn der Blutzucker zu hoch ist.
Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Bissen“. In der Diabetestherapie beschreibt er die Insulinmenge, die den Blutzuckeranstieg nach einer Mahlzeit auffangen oder einen zu hohen Blutzuckerwert senken soll.
Wie viel Insulin als Bolus gespritzt wird, hängt von mehreren Faktoren ab:
- dem Kohlenhydratgehalt der Mahlzeit,
- dem aktuellen Blutzuckerwert,
- der individuellen Insulinempfindlichkeit,
- und besonderen Umständen wie Bewegung, Krankheit oder Fieber.
Die Verteilung des Bolus-Insulins im Tagesverlauf ist oft unterschiedlich, zum Beispiel morgens mehr, mittags weniger, abends wieder etwas mehr. Die genaue Menge und Verteilung wird individuell festgelegt – meist gemeinsam mit dem Behandlungsteam.
Der Bolus ist ein wichtiger Teil der sogenannten intensivierten Insulintherapie oder bei der Nutzung einer Insulinpumpe.
CGM-System (Kontinuierliche Glukosemessung)
Ein CGM-System misst den Glukosewert kontinuierlich mithilfe eines kleinen Sensors unter der Haut. Die Werte werden alle paar Minuten an ein Anzeigegerät oder eine App übermittelt.
So kann man erkennen, ob der Blutzucker steigt oder fällt – und wird rechtzeitig vor Unter- oder Überzuckerungen gewarnt. Der Sensor misst nicht direkt im Blut, sondern in der Zwischenzellflüssigkeit, wodurch es zu leichten Zeitverzögerungen kommen kann. Die Geräte sind kostenintensiv und müssen regelmäßig erneuert werden.
Cortisol und Cortison
Cortisol ist ein Hormon, das im Körper in Stresssituationen ausgeschüttet wird. Es hilft dabei, genug Energie bereitzustellen, indem es den Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel beeinflusst. Außerdem wirkt es entzündungshemmend und unterdrückt das Immunsystem – deshalb wird es oft als Medikament eingesetzt.
In der Medizin nutzt man künstlich hergestellte Wirkstoffe, die ähnlich wie Cortisol wirken. Diese nennt man Cortison oder Glukokortikoide. Sie sind stärker wirksam und werden bei vielen Krankheiten eingesetzt, zum Beispiel bei Entzündungen, Allergien oder Autoimmunerkrankungen.
Ein Nachteil dieser Medikamente: Sie können den Blutzuckerspiegel deutlich erhöhen. Bei Menschen mit Diabetes kann das die Einstellung des Blutzuckers erschweren. Manchmal entsteht durch eine Cortisonbehandlung sogar ein neuer Diabetes – man spricht dann von einem Steroid-Diabetes.
Typisch ist, dass der Blutzucker vor allem nach dem Essen stark ansteigt – oft mehrere Stunden nach der Einnahme des Cortisonpräparats. Menschen mit Diabetes sollten deshalb vor Beginn einer Cortisontherapie mit ihrer Ärztin oder ihrem Diabetologen besprechen, ob und wie die Behandlung angepasst werden muss.
CSII (Insulinpumpentherapie)
Bei der kontinuierlichen subkutanen Insulininfusion (CSII) wird Insulin über eine Pumpe gleichmäßig an den Körper abgegeben – meist über einen Katheter unter der Haut.
Zum Essen oder bei erhöhtem Blutzucker wird zusätzlich Insulin per Knopfdruck abgegeben. Diese Therapie bietet eine feinere Steuerung des Blutzuckers und ist besonders bei schwankenden Werten oder unregelmäßigem Tagesablauf von Vorteil. Die Pumpe muss jedoch dauerhaft am Körper getragen werden, was manche als störend empfinden. Auch technische Probleme (z. B. Verstopfungen) können auftreten.
Dawn-Phänomen
Das englische Wort »dawn« bedeutet Morgenröte oder Morgendämmerung. Das sogenannte Dawn-Phänomen beschreibt einen Anstieg des Blutzuckers in den frühen Morgenstunden, meist zwischen 4 und 7 Uhr. Ursache ist, dass der Körper in dieser Zeit vorübergehend schlechter auf Insulin anspricht – das nennt man Insulinresistenz.
Diese Reaktion ist ganz natürlich und kommt bei allen Menschen vor. Bei gesunden Menschen gleicht der Körper das automatisch aus, indem er mehr eigenes Insulin ausschüttet. Bei Menschen mit Diabetes, besonders wenn sie Insulin spritzen, fehlt dieser Ausgleich. Gleichzeitig lässt die Wirkung des am Abend gespritzten Insulins nach – das führt dazu, dass der Blutzucker morgens ansteigt.
Besonders stark kann das Dawn-Phänomen bei Jugendlichen während der Wachstumsphasen sein. Auch ein voller Zuckerspeicher in der Leber – zum Beispiel nach einem üppigen Abendessen – kann den Effekt verstärken.
Wichtig: Ein hoher Nüchternblutzucker am Morgen bedeutet nicht automatisch, dass in der Nacht eine Unterzuckerung stattgefunden hat. Die Vermutung eines sogenannten Somogyi-Effekts (Blutzuckeranstieg als Reaktion auf eine nächtliche Unterzuckerung) bestätigt sich in Studien nur selten.
Wie stark das Dawn-Phänomen ausfällt, ist individuell verschieden. Es kann helfen, die Insulintherapie darauf abzustimmen – zum Beispiel durch eine gezielte Insulinaufteilung am Abend oder die Nutzung einer Insulinpumpe. Auch kleinere Mahlzeiten am späten Abend können das Blutzuckerverhalten verbessern.
Die genaue Anpassung sollte immer in Absprache mit dem Diabetes-Team erfolgen.
Diabetes und Hitze / Jahreszeiten
Die Jahreszeiten – vor allem große Hitze im Sommer oder starke Kälte im Winter – können den Blutzucker stark beeinflussen.
Bei hohen Temperaturen sinkt bei vielen Menschen der Insulinbedarf. Der Körper wird besser durchblutet, Insulin wirkt schneller, und man bewegt sich häufig mehr. Das kann zu einem erhöhten Risiko für Unterzuckerungen führen, besonders bei körperlicher Aktivität im Freien. Gleichzeitig kann Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen den Kreislauf belasten. Appetitlosigkeit oder unregelmäßige Mahlzeiten verstärken diesen Effekt.
Hitze stellt für Menschen mit Diabetes nicht nur eine Herausforderung für die Blutzuckereinstellung dar, sie kann auch direkt gefährlich werden. Wer dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte hat oder bereits Folgeerkrankungen wie Nervenschäden oder Herz-Kreislauf-Probleme entwickelt hat, reagiert empfindlicher auf extreme Temperaturen. Auch das Durstempfinden kann bei Nervenschädigungen gestört sein – dadurch steigt das Risiko für eine Dehydrierung. Wichtig ist daher: bei Hitze ausreichend trinken, Anzeichen wie Schwäche, Schwindel oder Kopfschmerzen ernst nehmen und bei Unsicherheit ärztlichen Rat einholen.
Ein weiteres Problem: Insulin, Pens, Sensoren oder Teststreifen sind hitzeempfindlich. Temperaturen über 30 Grad können ihre Wirkung verringern. Insulin darf nicht in der Sonne oder im heißen Auto liegen – es sollte zwischen 2 und 8 Grad gelagert und bei Nutzung gut vor Hitze geschützt werden.
Auch im Winter kann sich der Blutzucker verändern. Der Insulinbedarf steigt bei vielen Menschen, unter anderem durch weniger Bewegung, kalorienreichere Ernährung oder Infekte. Kälte kann die Durchblutung an der Injektionsstelle verlangsamen und dadurch die Insulinaufnahme beeinflussen.
Menschen mit Diabetes sollten ihre Blutzuckerwerte über das Jahr hinweg genau beobachten, besonders bei extremen Temperaturen. Gute Vorbereitung, angepasstes Verhalten und das Wissen um jahreszeitliche Effekte helfen, die Therapie stabil zu halten und gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
Diabetes und Psyche
Ein Leben mit Diabetes bedeutet nicht nur, regelmäßig Insulin zu spritzen oder den Blutzucker zu messen – es bedeutet auch, sich täglich mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Diese dauerhafte Belastung kann auf die Psyche wirken.
Viele Menschen mit Diabetes erleben im Laufe der Zeit Phasen von Erschöpfung, Frustration oder Überforderung. Der medizinische Begriff dafür lautet „Diabetes-Burnout“. Manche Betroffene verlieren zeitweise die Motivation zur Selbstbehandlung oder entwickeln Ängste, z. B. vor Unterzuckerungen. Auch depressive Verstimmungen oder Schlafprobleme kommen häufiger vor als in der Allgemeinbevölkerung.
Die psychische Belastung ist dabei keine „Schwäche“, sondern eine verständliche Reaktion auf eine chronische Erkrankung, die viel Aufmerksamkeit und Selbstmanagement verlangt. Besonders betroffen sind oft Jugendliche, junge Erwachsene oder Menschen, die spät im Leben mit der Diagnose konfrontiert werden. Umso wichtiger ist es, dass emotionale Belastungen ernst genommen werden.
Erste Ansprechpartner können Hausärzt:innen, Diabetesteams oder Psychotherapeut:innen mit Erfahrung im Bereich chronischer Erkrankungen sein.
Auch Selbsthilfegruppen wie die Deutsche Diabetes-Hilfe, Diabetiker Baden-Württemberg e. V. oder Blutzucker e. V. bieten wertvolle Unterstützung – online und vor Ort.
Wer sich akut belastet fühlt oder dringend Unterstützung braucht, kann sich auch an folgende Stellen wenden:
- Telefonseelsorge: rund um die Uhr anonym erreichbar unter 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
- Ärztlicher Bereitschaftsdienst: bundesweit unter 116 117
Ein guter Umgang mit Diabetes bedeutet nicht nur gute Blutzuckerwerte, sondern auch, die eigene seelische Gesundheit im Blick zu behalten.
Diabetische Ketoazidose
Die diabetische Ketoazidose (kurz: DKA) ist eine ernste Stoffwechselentgleisung, die vor allem bei Typ-1-Diabetes auftreten kann. Sie entsteht, wenn im Körper kein oder viel zu wenig Insulin vorhanden ist.
Ohne Insulin kann der Zucker aus dem Blut nicht in die Zellen gelangen. Der Körper schaltet dann auf Notbetrieb um und gewinnt Energie aus Fett. Dabei entstehen sogenannte Ketone – das sind saure Stoffe, die sich im Blut anreichern. Wird die Situation nicht rechtzeitig behandelt, kann das Blut „übersäuern“. Das ist gefährlich und kann lebensbedrohlich werden.
Typische Warnzeichen einer beginnenden Ketoazidose sind:
- starker Durst, häufiges Wasserlassen,
- Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen,
- tiefe, schnelle Atmung (sogenannte Kussmaul-Atmung),
- süßlich-fruchtiger Atem,
- Müdigkeit, Verwirrtheit oder Bewusstlosigkeit.
Die häufigsten Auslöser sind: zu wenig oder vergessenes Insulin, eine fehlerhafte Insulinpumpe oder akute Infekte (zum Beispiel Magen-Darm-Erkrankungen oder Fieber).
Eine Ketoazidose ist ein medizinischer Notfall. Wer diese Anzeichen bemerkt – vor allem bei hohen Blutzuckerwerten über 250 mg/dl – sollte sofort handeln: Ketone im Urin oder Blut messen und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Die Behandlung erfolgt meist im Krankenhaus mit Flüssigkeit, Insulin und Kontrolle der Elektrolyte. Eine rechtzeitige Erkennung kann schwere Folgen verhindern.
Eis
Früher galt Speiseeis für Menschen mit Diabetes als ungeeignet. Heute weiß man: In kleinen Mengen – und in Kombination mit Fett oder Eiweiß – kann Zucker den Blutzucker weniger stark ansteigen lassen als reiner Haushaltszucker.
Vor allem Eis auf Milch- oder Sahnebasis lässt den Blutzucker oft nur langsam ansteigen. Das liegt am enthaltenen Fett, das die Zuckeraufnahme aus dem Darm verlangsamt. Diese Eissorten enthalten jedoch viele Kalorien, was bei Übergewicht beachtet werden sollte.
Wassereis oder Sorbet enthält meist weniger Fett, dafür aber mehr Zucker. Es lässt den Blutzucker schneller ansteigen. Solche Eissorten eignen sich z. B. bei körperlicher Aktivität oder um eine beginnende Unterzuckerung aufzufangen.
Wie viele Kohlenhydrate enthält eine Portion Eis?
Zur groben Orientierung – gerechnet in Kohlenhydrateinheiten (KHE), wobei 1 KHE etwa 10 g Kohlenhydrate entspricht:
- 1 Eis am Stiel oder kleiner Becher (ca. 100 ml): etwa 2 KHE
- 2 Kugeln Speiseeis (ca. 100–120 g): etwa 2 KHE
- 1 Waffelhörnchen: etwa 1 KHE
Wer genauer wissen möchte, wie der eigene Körper auf Eis reagiert, kann den Blutzucker vor und etwa 1–2 Stunden nach dem Eisessen messen.
Ernährung bei Diabetes
Eine gesunde Ernährung ist für Menschen mit Diabetes genauso wichtig wie für alle anderen und die Grundsätze sind weitgehend dieselben. Heute geht es nicht mehr um Verbote, sondern um bewusste Entscheidungen und Genuss mit Verstand.
Für Menschen mit Typ-2-Diabetes steht oft im Vordergrund, das Körpergewicht zu reduzieren, den Blutzucker zu stabilisieren und das Risiko für Folgeerkrankungen zu senken. Dabei hilft eine Ernährung, die möglichst frisch, pflanzenbetont und ausgewogen ist.
Wichtige Empfehlungen:
- Frische, unverarbeitete Lebensmittel bevorzugen – z. B. Gemüse, Obst, Vollkorn, Hülsenfrüchte, Nüsse und pflanzliche Öle.
- Fertigprodukte, zuckerreiche Getränke und stark fettige Speisen möglichst reduzieren.
- Kohlenhydrate bewusst auswählen: ballaststoffreiche Lebensmittel lassen den Blutzucker langsamer ansteigen.
- Wer Insulin spritzt, sollte lernen, den Kohlenhydratgehalt von Mahlzeiten einzuschätzen. Hilfreich sind dazu auch Apps oder geschulte Beratung.
- Alkohol nur in Maßen genießen – und besonders vorsichtig sein, wenn blutzuckersenkende Medikamente eingenommen werden.
- Ausreichend trinken – idealerweise Wasser, ungesüßten Tee oder energiefreie Getränke.
Bei Typ-1-Diabetes ist es wichtig, die Insulinmenge auf die Kohlenhydrate der Mahlzeit abzustimmen. Dabei helfen Kohlenhydrateinheiten (KHE). 1 KHE entspricht etwa 10 Gramm Kohlenhydraten.
Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe:
Süßstoffe wie z. B. Cyclamat, Saccharin oder Aspartam sind in üblichen Mengen gesundheitlich unbedenklich (siehe auch Abschnitt „Süßstoffe“). Sie liefern keine Kalorien und beeinflussen den Blutzucker kaum. Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Isomalt oder Xylit enthalten dagegen Kalorien, können den Blutzucker erhöhen und bei größerer Menge zu Blähungen oder Durchfall führen.
Für Xylit gibt es erste Hinweise, dass bei sehr hoher Einnahme ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehen könnte. In einer Studie von Witkowski et al. (2024, European Heart Journal) wurde beobachtet, dass hohe Xylit-Werte im Blut mit einem erhöhten Risiko für Thrombosen, Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden sein könnten. Weitere Forschung ist notwendig. In normalen Mengen gilt Xylit weiterhin als unbedenklich.
Vitamin- oder Mineralstoffpräparate sind in der Regel nicht nötig – wer sich ausgewogen ernährt, ist gut versorgt. Bei anhaltend hohen Blutzuckerwerten oder besonderen Beschwerden sollte ein Mangel mit dem Arzt oder der Ärztin abgeklärt werden.
Grundsätzlich gilt: Die Ernährung soll zum Leben passen. Deshalb ist es sinnvoll, individuelle Gewohnheiten zu berücksichtigen – am besten gemeinsam mit einer geschulten Fachkraft für Ernährung oder Diabetes.
Auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) können Sie mithilfe einer Suchfunktion, Ernährungsberatung in Ihrer Stadt oder im Umkreis finden. Unter folgendem Link, gelangen Sie direkt auf die Suchfunktion der DGE: dge.de/ernaehrungsberatung
FGM (Flash-Glukosemessung)
Bei der Flash-Glukosemessung trägt man einen Sensor – meist am Oberarm –, der den Zuckerwert ebenfalls in der Zwischenzellflüssigkeit misst.
Im Gegensatz zum CGM muss der Nutzer den Wert aktiv auslesen, zum Beispiel durch das Scannen mit dem Smartphone oder Lesegerät. Die Messung ist schmerzfrei und macht tägliche Fingerpikse meist überflüssig. Es gibt jedoch keine automatische Warnung vor Unter- oder Überzuckerungen.
Glukose-Clamp-Messmethode
Die Glukose-Clamp-Messmethode ist ein spezielles Verfahren, mit dem man untersucht, wie gut Insulin im Körper wirkt.
Man nennt das auch: Insulinempfindlichkeit oder Insulinsensitivität.
Die Methode wird vor allem in der Forschung eingesetzt – nicht in der normalen Praxis.
So funktioniert der Test:
- Eine bestimmte Menge Insulin wird über eine Infusion ins Blut gegeben.
- Gleichzeitig bekommt die Person Glukose (also Zucker) über eine zweite Infusion.
- Ziel ist: Der Blutzucker soll trotz des Insulins konstant bleiben – also nicht zu tief oder zu hoch sein.
Wenn der Körper empfindlich auf Insulin reagiert, braucht man mehr Zucker, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
Wenn der Körper weniger empfindlich ist (z. B. bei Insulinresistenz), braucht man weniger Zucker.
So lässt sich genau messen, wie stark das Insulin im Körper wirkt.
Diese Messmethode gilt als besonders genau, wird aber fast nur in Studien oder Spezialkliniken durchgeführt, weil sie sehr aufwändig ist.
Gestörte Glukosetoleranz
Eine gestörte Glukosetoleranz bedeutet, dass der Körper Zucker (Glukose) nicht richtig verarbeiten kann – es liegt aber noch kein Diabetes vor.
Man erkennt diese Störung häufig bei einem Zuckerbelastungstest (oGTT). Dabei trinkt die getestete Person eine Lösung mit 75 Gramm Zucker. Wird der Blutzucker zwei Stunden später gemessen und liegt der Wert zwischen 140 und 199 mg/dl, spricht man von einer gestörten Glukosetoleranz (IGT).
Diese Störung kann ein Vorstadium von Typ-2-Diabetes sein. Bei etwa 5 bis 10 Prozent der Betroffenen entwickelt sich daraus innerhalb eines Jahres ein Diabetes. Auch ohne eine Diabetesdiagnose erhöht sich das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen in Beinen oder Nieren sowie für Nervenschäden.
Was hilft? Ärzt:innen empfehlen eine gesunde Lebensweise:
- regelmäßige Bewegung,
- ausgewogene Ernährung,
- möglichst kein Nikotin,
- und bei Übergewicht: Abnehmen.
Schon 5 bis 7 Prozent weniger Körpergewicht können das Risiko für Diabetes deutlich senken. Studien zeigen, dass Menschen, die sich regelmäßig bewegen, gesund essen und nicht rauchen, ihr Diabetesrisiko um mehr als die Hälfte innerhalb von drei Jahren verringern können.
In manchen Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung sinnvoll sein – zum Beispiel mit Metformin oder Acarbose. Ob das notwendig ist, entscheidet die behandelnde Ärztin oder der Arzt.
HbA1c
HbA1c ist eine spezielle Form des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin.
Dieser Wert zeigt, wie viel Zucker sich über längere Zeit an das Hämoglobin im Blut gebunden hat.
Je höher der Blutzucker über Wochen oder Monate ist, desto mehr Zucker lagert sich an. Diesen Vorgang nennt man Glykierung.
Auch bei Menschen ohne Diabetes passiert das, aber nur in geringem Maße. Bei gesunden Menschen liegt der HbA1c-Wert etwa bei 4,8 %.
Der HbA1c-Wert ist eine Art Langzeit-Blutzuckerwert.
Er zeigt, wie hoch der Blutzucker in den letzten 8 bis 12 Wochen im Durchschnitt war. Kurzzeitige Blutzuckerspitzen haben kaum Einfluss auf diesen Wert. Der HbA1c-Wert ist wichtig, um den Verlauf eines Diabetes zu beurteilen.
Er hilft dabei, die Behandlung zu steuern und das Risiko für Folgeschäden abzuschätzen. Er kann auch zur Diagnose von Diabetes genutzt werden.
Der Wert wird im Labor bestimmt, meist in Prozent und zusätzlich in „mmol/mol“.
Unterschiede zwischen Laboren sind möglich. Deshalb kann es vorkommen, dass Werte leicht schwanken.
Je nach Diabetes-Typ und Absprache mit Ärzt:innen wird ein HbA1c-Ziel zwischen 6,5 und 7,5 % empfohlen.
Ein noch niedrigerer Wert ist möglich, wenn dabei keine häufigen Unterzuckerungen auftreten.
In bestimmten Fällen kann auch ein Wert bis 8 oder 8,5 % sinnvoll sein.
Was zählt: Der Zielwert soll zum Menschen passen und sicher erreichbar sein.
HDL- und LDL-Cholesterin
Cholesterin ist ein fettähnlicher Stoff, den unser Körper braucht. Zu viel davon kann aber schädlich sein. Im Blut wird Cholesterin mit Hilfe von sogenannten Lipoproteinen transportiert. Zwei davon sind besonders wichtig: HDL und LDL.
HDL steht für „High Density Lipoprotein“. Es bringt überschüssiges Cholesterin zurück zur Leber. Dort wird es abgebaut oder ausgeschieden. Deshalb nennt man HDL auch das „gute Cholesterin“. Es schützt die Blutgefäße.
LDL bedeutet „Low Density Lipoprotein“. Es bringt Cholesterin zu den Zellen. Wenn zu viel LDL im Blut ist, kann es sich an den Gefäßwänden ablagern. Das erhöht das Risiko für Arterienverkalkung, Herzinfarkt und Schlaganfall. LDL gilt deshalb als das „schlechte Cholesterin“.
Entscheidend ist das Verhältnis von LDL zu HDL. Ist der LDL-Wert zu hoch und der HDL-Wert zu niedrig, steigt das Risiko für Gefäßkrankheiten.
Die Cholesterinwerte lassen sich durch die Ernährung beeinflussen. Günstig wirken sich zum Beispiel pflanzliche Fette, Gemüse, Vollkornprodukte und Fisch mit Omega-3-Fettsäuren aus. Auch Bewegung, ein gesundes Körpergewicht und der Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel helfen, die Werte zu verbessern.
Hülsenfrüchte
Hülsenfrüchte sind die getrockneten Samen von Pflanzen wie Bohnen, Linsen, Erbsen oder Kichererbsen. Auch Sojabohnen und Erdnüsse gehören dazu.
Diese Lebensmittel enthalten viele gesunde Nährstoffe: hochwertiges Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Besonders wichtig für Menschen mit Diabetes ist: Hülsenfrüchte lassen den Blutzucker nur langsam ansteigen. Das liegt am hohen Anteil an Ballaststoffen – man sagt, sie haben einen niedrigen glykämischen Index.
Weil der Zucker aus Hülsenfrüchten verzögert ins Blut gelangt, kann es bei Insulinbehandlung schwierig sein, die richtige Menge Insulin zu berechnen. Wer Insulin spritzt, sollte den Blutzucker beim ersten Verzehr von Hülsenfrüchten gut beobachten – vor und nach dem Essen. So lernt man, wie stark sich Hülsenfrüchte individuell auf den Blutzucker auswirken.
In der Praxis hat es sich bewährt, die Insulindosis bei Hülsenfrüchten vorsichtig anzupassen – manchmal ist weniger Insulin nötig als bei anderen kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln.
Einige Menschen bekommen von Hülsenfrüchten Blähungen. Das liegt an bestimmten Zuckermolekülen, die im Darm von Bakterien zersetzt werden. Wer Hülsenfrüchte langsam in den Speiseplan einführt und gut kaut, kann Beschwerden oft vermeiden.
Hyperglykämie (Überzuckerung des Blutes)
Hyperglykämie bedeutet: Der Blutzucker ist zu hoch.
Bei gesunden Menschen liegt der Blutzuckerwert nüchtern zwischen 60 und 100 mg/dl. Nach dem Essen steigt er auf höchstens 140 mg/dl. Wenn diese Werte deutlich überschritten werden, spricht man von einer Hyperglykämie.
Ein dauerhaft hoher Blutzucker entsteht meist durch einen Mangel an Insulin.
- Beim Typ-1-Diabetes produziert der Körper gar kein Insulin mehr.
- Beim Typ-2-Diabetes wirkt das Insulin oft nicht mehr richtig – das nennt man Insulinresistenz.
Insulin ist ein Hormon, das den Zucker aus dem Blut in die Körperzellen bringt. Fehlt Insulin oder wirkt es nicht ausreichend, bleibt zu viel Zucker im Blut. Gleichzeitig stellt der Körper in Leber und Niere weiterhin Zucker her – der Blutzucker steigt dadurch noch mehr.
Wird ein schwerer Insulinmangel bei Typ-1-Diabetes nicht behandelt, kann das innerhalb weniger Tage zu einer Stoffwechselentgleisung oder sogar einem diabetischen Koma führen.
Auch eine dauerhaft leichte bis mittlere Erhöhung des Blutzuckers ist gefährlich. Sie kann langfristig zu Schäden an Blutgefäßen, Nerven und Organen führen, zum Beispiel an Augen, Nieren oder Füßen.
Wichtig ist deshalb, die Blutzuckerwerte regelmäßig zu kontrollieren und gemeinsam mit dem Behandlungsteam die Therapie gut anzupassen.
Hypoglykämie (Unterzuckerung des Blutes)
Hypoglykämie bedeutet Unterzucker bzw. Unterzuckerung. Bei Blutzuckerwerten unter 70 mg/dl (3,9 mmol/l) spricht man von einer moderaten Unterzuckerung. Blutzuckerwerte unter 54 mg/dl gelten hingegen als grenzwertig und bei Werten unter 40 mg/dl (2,2 mmol/l) wird von einer lebensbedrohlichen, schweren Unterzuckerung gesprochen, die im Zweifel einen Notruf erfordern.
Beides (mg/dl und mmol/l) sind Maßeinheiten für den Blutzuckerspiegel:
mg/dl = Milligramm pro Deziliter (in Deutschland häufig verwendet)
mmol/l = Millimol pro Liter (international gebräuchlich)
Eine Unterzuckerung kann auftreten, wenn im Körper mehr blutzuckersenkende Einflüsse wirken als blutzuckersteigernde. Das betrifft vor allem Menschen, die Insulin oder bestimmte Tabletten (z. B. Sulfonylharnstoffe oder Glinide) einnehmen.
Häufige Ursachen für Unterzucker:
- Eine Mahlzeit wurde vergessen oder zu wenig gegessen.
- Man bewegt sich mehr als üblich, ohne die Insulindosis anzupassen.
- Die Insulindosis war zu hoch oder wurde verwechselt.
- Alkohol wurde getrunken – besonders ohne Essen.
- Es liegt eine Krankheit vor, z. B. Erbrechen oder Magen-Darm-Infekte.
- Es wurde Gewicht verloren, aber die Therapie nicht angepasst.
Normalerweise kann sich der Körper bei niedrigem Blutzucker selbst helfen, durch sogenannte „Gegenregulationshormone“ wie Adrenalin oder Glukagon.
Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes funktioniert diese Reaktion nach vielen Jahren oft nicht mehr zuverlässig.
Vor allem bei wiederholten Unterzuckerungen kann es passieren, dass die Warnzeichen immer schwächer werden. Das nennt man eine Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung.
Typische Symptome einer Unterzuckerung:
Frühe Warnzeichen (durch Adrenalin ausgelöst):
- Schwitzen
- Herzklopfen
- Zittern
- Heißhunger
- Kribbeln oder pelziges Gefühl im Mund
- Blässe oder Unruhe
Spätere Anzeichen (das Gehirn bekommt zu wenig Zucker):
- Konzentrationsstörungen
- Schwindel, Sprach- oder Sehstörungen
- Verwirrung oder auffälliges Verhalten
- Gleichgewichtsstörungen
- Lähmungserscheinungen
Schwere Unterzuckerung:
- Bewusstlosigkeit
- Krampfanfälle
- völlige Hilflosigkeit
Was tun bei Unterzucker?
Bei den ersten Anzeichen schnell sogenannte „schnell wirksame Kohlenhydrate“ zuführen, z. B. Traubenzucker, gezuckerte Limonade oder Fruchtsaft.
Menschen mit Diabetes sollten immer schnell wirksame Kohlenhydrate bei sich haben.
Wenn die betroffene Person nicht mehr reagieren kann, können Angehörige oder Kolleg:innen helfen – z. B. mit einem Glukagon-Notfallset (Spritze oder Nasenspray) oder durch das Rufen einer Notärztin / eines Notarztes, die / der eine Zuckerlösung direkt in die Vene geben kann.
Wichtig:
- Leichte Unterzuckerungen kommen bei einer Insulinbehandlung manchmal vor. Sie sind in der Regel nicht gefährlich, wenn sie rechtzeitig erkannt werden.
- Schwere Unterzuckerungen sollten aber unbedingt vermieden werden.
- Studien zeigen: Wiederholte schwere Unterzuckerungen können das Risiko für Demenz erhöhen.
Hier geht’s zum Erste-Hilfe-Schema bei Unterzuckerung (Hypoglykämie) von diabinfo.de
ICT (Intensivierte Insulintherapie)
Die intensivierte konventionelle Insulintherapie kombiniert ein langwirksames Insulin (Basalinsulin) mit kurz wirksamem Insulin (Bolusinsulin) zu den Mahlzeiten.
Dabei wird die Dosis individuell an Ernährung, Bewegung und Tagesverlauf angepasst. Die ICT bietet viel Flexibilität, erfordert jedoch eine gute Schulung, regelmäßige Blutzuckermessungen und ein hohes Maß an Eigenverantwortung.
Insulin-Allergie
Eine Insulin-Allergie ist sehr selten, aber möglich. Sie zeigt sich durch Überempfindlichkeitsreaktionen nach einer Insulininjektion.
Die Beschwerden können ganz unterschiedlich sein:
- Manche Menschen bekommen schnell Rötungen, Schwellungen oder Juckreiz an der Einstichstelle – manchmal schon wenige Minuten nach der Spritze.
- Andere spüren die Reaktion erst nach 30 Minuten – manchmal auch an anderen Körperstellen.
- In seltenen Fällen treten Husten, Atembeschwerden oder Kreislaufprobleme auf.
- Manchmal bilden sich Tage nach der Injektion kleine Knoten unter der Haut, die jucken können.
Auslöser ist oft nicht das Insulin selbst, sondern ein Zusatzstoff in der Lösung, zum Beispiel ein Konservierungsmittel oder ein Stabilisator.
Was tun bei Verdacht auf eine Insulin-Allergie?
Wer nach einer Injektion ungewöhnliche Reaktionen bemerkt, sollte ärztlichen Rat suchen.
Der Hausarzt kann an eine Fachärztin oder einen Facharzt überweisen, um Allergietests durchzuführen. Dabei werden kleine Mengen der verschiedenen Bestandteile des Insulins unter die Haut gespritzt. So kann der Auslöser festgestellt werden.
Früher kamen Insulin-Allergien häufiger vor, weil das Insulin aus Tierquellen stammte oder weniger rein war. Heute sind Reaktionen meist harmlos oder betreffen die Zusatzstoffe.
Gute Nachrichten:
In vielen Fällen verschwinden Allergien mit der Zeit.
Es gibt auch Behandlungsmöglichkeiten wie eine Umstellung auf ein anderes Insulin oder spezielle Präparate ohne die auslösenden Stoffe. Bei Bedarf kann eine sogenannte Desensibilisierung versucht werden. Auch bei Insulinpumpen können Unverträglichkeiten vorkommen – zum Beispiel gegen das Pflaster oder bestimmte Metalle im Katheter.
Wichtig ist: Für jede allergische Reaktion gibt es individuelle Lösungen, die gemeinsam mit dem Behandlungsteam gefunden werden.
Insulinantikörper
Der Körper kann Abwehrstoffe bilden, wenn er etwas als „fremd“ erkennt. Diese Abwehrstoffe nennt man Antikörper.
Manchmal richtet sich diese Abwehr gegen Insulin – also den Stoff, der eigentlich hilft, den Blutzucker zu senken.
Es gibt zwei Formen von Insulin-Antikörpern:
-
Autoantikörper gegen eigenes Insulin
Bei Typ-1-Diabetes bildet der Körper Autoantikörper, also Abwehrstoffe gegen das eigene Insulin.
Diese Antikörper können schon vor dem Ausbruch der Krankheit im Blut nachweisbar sein. Warum sie entstehen, ist noch nicht ganz geklärt. Umwelteinflüsse und genetische Veranlagungen scheinen jedoch eine Rolle zu spielen. -
Antikörper gegen gespritztes Insulin
Auch gespritztes Insulin kann vom Körper als fremd erkannt werden – besonders wenn es sich stark vom natürlichen Insulin unterscheidet, wie früher z. B. Rinder- oder Schweineinsulin.
Heute sind diese Reaktionen sehr selten, weil moderne Insuline dem menschlichen Insulin sehr ähnlich sind.
Was passiert bei einer Reaktion?
- Der Körper bildet Antikörper gegen das Insulin.
- Diese Antikörper binden das Insulin im Blut.
- Das Insulin kann dann nicht mehr richtig wirken – der Blutzucker bleibt zu hoch.
- In seltenen Fällen kann es auch zu allergischen Reaktionen kommen mit Hautrötung, Schwellung, Husten oder sogar Atemnot.
Oft liegt die Ursache nicht im Insulin selbst, sondern in Zusatzstoffen der Lösung (z. B. Konservierungsmittel oder Stabilisatoren).
Wichtig zu wissen:
In den meisten Fällen sind diese Antikörper harmlos und haben keine Auswirkung auf die Behandlung.
Nur bei sehr hohen Antikörperwerten kann es zu einer sogenannten antikörperbedingten Insulinresistenz kommen, das Insulin wirkt dann schlechter.
Wer ungewöhnlich stark oder unvorhersehbar auf Insulin reagiert, sollte das mit seinem Behandlungsteam besprechen.
Insulinpumpe
Eine Insulinpumpe ist ein kleines technisches Gerät, das dauerhaft Insulin in den Körper abgibt. Dadurch entfällt das tägliche Spritzen.
Sie erlaubt eine sehr genaue Anpassung an den Alltag und hilft, Blutzuckerschwankungen besser auszugleichen. Gleichzeitig ist das Tragen der Pumpe für manche Personen ungewohnt. Zudem kann es an der Einstichstelle zu Hautreizungen oder technischen Problemen kommen.
Insulin-Rezeptor
Alle Zellen im Körper sind von einer Hülle umgeben. Auf dieser Hülle sitzen kleine „Empfangsstellen“, die man Rezeptoren nennt. Es gibt spezielle Rezeptoren für Insulin – man nennt sie Insulinrezeptoren.
Man kann sich das so vorstellen:
Insulin ist der Schlüssel, der zum passenden Schloss – dem Rezeptor – passt.
Wenn Insulin auf diesen Rezeptor trifft, wird ein Signal in der Zelle ausgelöst. Dadurch wird der Zucker (Glukose) aus dem Blut in die Zelle eingeschleust.
Die Zelle bekommt so Energie und der Blutzuckerspiegel sinkt.
Damit das funktioniert, müssen die Insulinrezeptoren intakt und funktionsfähig sein. Wenn sie beschädigt oder verändert sind, reagiert die Zelle nicht mehr richtig auf Insulin.
Das nennt man Insulinresistenz.
Dann passt der „Schlüssel“ nicht mehr richtig ins „Schloss“.
Die Folge: Weniger Zucker gelangt in die Zelle und der Blutzucker im Blut steigt an.
Der Körper versucht das zuerst auszugleichen, indem die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin produziert.
Intermediär-Insuline
Intermediär-Insuline sind Insuline mit mittellanger Wirkdauer.
Das bedeutet: Sie wirken nicht sofort, aber auch nicht so lange wie manch andere Insuline. Sie beginnen nach etwa 1 bis 2 Stunden zu wirken und halten ungefähr 10 bis 18 Stunden an.
Deshalb werden sie oft zur Basisversorgung mit Insulin eingesetzt, zum Beispiel über Nacht.
Das bekannteste Intermediär-Insulin ist das sogenannte NPH-Insulin.
NPH steht für „Neutrales Protamin Hagedorn“.
Dieser Name kommt vom Erfinder des Verzögerungsprinzips, mit dem das Insulin langsamer freigesetzt wird.
Im Vergleich dazu:
- Normalinsulin wirkt schneller und kürzer.
- Langzeitinsuline oder Insulinanaloga wirken länger, zum Teil über 24 Stunden.
NPH-Insulin ist heute das einzige Intermediär-Insulin, das noch regelmäßig verwendet wird.
Kohlenhydrateinheit (KHE)
Die Kohlenhydrateinheit – kurz KHE – hilft dabei, den Kohlenhydratgehalt von Lebensmitteln zu schätzen.
1 KHE entspricht etwa 10 Gramm Kohlenhydraten.
KHE ist besonders wichtig für Menschen, die Insulin spritzen.
Denn je nachdem, wie viele Kohlenhydrate man isst, muss auch die Insulinmenge angepasst werden.
Früher wurde in einigen Regionen auch die Broteinheit (BE) verwendet.
1 BE entspricht etwa 12 Gramm Kohlenhydraten.
Sie ist heute veraltet und wird kaum noch genutzt.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) empfiehlt, einheitlich mit KHE zu arbeiten.
KHE ist die gängigste und einfachste Schätzgröße – zum Beispiel in Schulungen, Apps oder auf Ernährungslisten.
Wichtig ist: Die KHE dient als Orientierung. Der genaue Kohlenhydratgehalt kann je nach Produkt leicht schwanken. Deshalb ist es hilfreich, ein Gefühl für Mengen und Lebensmittel zu entwickeln.
Laktat
Laktat ist ein Stoff, der im Körper entsteht, wenn Zucker ohne Sauerstoff abgebaut wird. Man nennt das auch „Milchsäuregärung“. Laktat ist dabei die Salzform der Milchsäure.
Laktat entsteht vor allem:
- bei starker körperlicher Anstrengung,
- wenn die Muskeln nicht genug Sauerstoff bekommen,
- oder bei bestimmten Krankheiten.
Normale Laktatwerte im Blut liegen etwa bei 1 bis 2 mmol/l (Milimol pro Liter).
Bei sehr intensiver Belastung – z. B. beim Wettkampfsport – kann der Wert stark ansteigen, manchmal bis über 30 mmol/l.
Laktat wird in der Sportmedizin genutzt, um die Belastung und Ausdauer zu messen.
In der Intensivmedizin helfen Laktatwerte, gefährliche Stoffwechselstörungen oder Durchblutungsprobleme zu erkennen.
Eine besonders ernste Form ist die sogenannte Laktatazidose.
Das ist eine gefährliche Übersäuerung des Körpers, die lebensbedrohlich sein kann.
Sie kann zum Beispiel entstehen bei:
- starker Nierenschwäche,
- in Kombination mit Metformin (einem Medikament gegen Typ-2-Diabetes),
- vor allem, wenn zusätzlich zu viel Alkohol getrunken wurde.
Wichtig zu wissen:
Der Körper kann Laktat in der Leber wieder in Zucker umwandeln. Das ist eine Art Notfall-Reservesystem.
Laktose
Laktose ist ein Milchzucker. Er kommt vor allem in Milch und Milchprodukten vor.
Laktose besteht aus zwei Zuckermolekülen: Galaktose und Glukose.
Damit der Körper Laktose richtig verdauen kann, braucht er ein bestimmtes Enzym im Darm – die Laktase.
Manche Menschen haben zu wenig oder gar keine Laktase. Dann kann der Körper die Laktose nicht richtig aufspalten. Das nennt man Laktoseintoleranz.
Typische Beschwerden nach dem Verzehr von Milch sind dann:
- Blähungen,
- Bauchschmerzen,
- oder Durchfall.
Die Laktoseintoleranz ist weit verbreitet – etwa 75 % der Weltbevölkerung vertragen Laktose nur schlecht.
Es gibt auch eine vorübergehende Laktoseintoleranz, zum Beispiel nach einer Darmerkrankung oder bei starker Mangelernährung.
In vielen Milchprodukten wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch ist weniger Laktose enthalten, weil ein Teil des Milchzuckers dort zu Milchsäure abgebaut wurde.
Für Menschen mit Laktoseintoleranz gibt es heute viele laktosefreie Produkte.
Sie sind gut verträglich und enthalten die gleichen Nährstoffe wie normale Milchprodukte.
Gut zu wissen: Warum viele Menschen Laktose nicht vertragen
Laktoseintoleranz ist weltweit ganz normal.
Der Körper von Babys kann Milch gut verdauen – dafür braucht er das Enzym Laktase.
Nach der Stillzeit wird Laktase in vielen Regionen der Welt aber nicht mehr produziert.
In Nordeuropa und einigen Teilen Afrikas hat sich das verändert:
Dort haben sich Menschen genetisch angepasst und können auch als Erwachsene Milch verdauen.
Diese Fähigkeit nennt man Laktasepersistenz.
Sie entwickelte sich mit der Einführung der Viehzucht vor etwa 7.500 Jahren.
Heute gilt:
• In Nordeuropa vertragen über 80 % der Erwachsenen Laktose gut.
• In Asien, Afrika oder Südamerika sind es oft nur 5–20 %.
Leptin
Leptin ist ein Hormon, das im Fettgewebe gebildet wird.
Es hilft dem Körper, zu erkennen, wie viel Energie (Fett) gespeichert ist.
Leptin wirkt vor allem im Gehirn, wo es dem Körper sagt: „Es ist genug Fett vorhanden. Du brauchst nicht mehr zu essen.“
Wenn die Fettspeicher im Körper wachsen, steigt auch der Leptin-Spiegel im Blut.
Das führt dazu, dass der Appetit sinkt und der Energieverbrauch steigt.
Leptin gehört zu den sogenannten Adipokinen – das sind Botenstoffe, die vom Fettgewebe abgegeben werden.
In der Forschung spielt Leptin eine wichtige Rolle.
Zum Beispiel zeigen Mäuse, die kein Leptin produzieren oder keinen funktionierenden Leptin-Empfänger (Rezeptor) haben:
- sehr starken Hunger,
- starkes Übergewicht,
- hohe Blutzuckerwerte,
- und eine Insulinresistenz.
Diese Tiere werden oft genutzt, um Adipositas (starkes Übergewicht) und Typ-2-Diabetes besser zu verstehen.
Bei Menschen ist ein angeborener Leptinmangel sehr selten.
Die meisten Menschen mit starkem Übergewicht haben sogar zu viel Leptin im Blut. In diesen Fällen reagiert der Körper aber nicht mehr richtig auf das Leptin. Dann spricht man von einer Leptinresistenz.
Das bedeutet: Obwohl genug Leptin da ist, bleibt das Sättigungssignal aus und der Appetit wird nicht gebremst.
Magenentleerungsstörung
Bei einer Magenentleerungsstörung wird die Nahrung im Magen nur langsam oder unregelmäßig weitertransportiert.
Der Magen arbeitet also langsamer als normal.
Bei Menschen mit Diabetes kann das durch eine Nervenschädigung entstehen. Diese nennt man Gastroparese.
Mögliche Beschwerden:
- anhaltendes Völlegefühl
- Übelkeit oder Brechreiz
- Aufstoßen nach dem Essen
Manche Betroffenen haben aber keine deutlichen Symptome.
Eine Magenentleerungsstörung kann außerdem dazu führen, dass Zucker verzögert ins Blut gelangt.
Das kann zu unerwarteten Unterzuckerungen nach dem Essen führen, weil das Insulin bereits wirkt, der Zucker aus dem Essen aber noch nicht im Blut angekommen ist.
Untersuchungsmethoden:
Die häufigste Methode ist die sogenannte Magenentleerungsszintigraphie (GES). Dabei wird eine schwach radioaktiv markierte Testmahlzeit eingenommen. Eine Spezialkamera misst über mehrere Stunden, wie schnell sich der Magen leert. Diese Untersuchung ist sehr genau und gilt weiterhin als medizinischer Standard.
Die Strahlenbelastung ist sehr gering – vergleichbar mit einer kurzen Flugreise oder einer Lungenröntgenaufnahme – und für die meisten Menschen völlig unbedenklich.
Alternativ kann auch eine Ultraschall-Untersuchung eingesetzt werden. Sie ist strahlenfrei, aber nicht ganz so exakt.
Für bestimmte Gruppen, zum Beispiel Schwangere, ist sie eine gute Alternative.
Was hilft bei der Behandlung?
Es gibt Medikamente, die die Magenbewegung anregen. Die Therapie wird individuell angepasst und gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt abgestimmt.
Menopause, Zyklus und Diabetes
Hormonelle Veränderungen im Laufe des Lebens wirken sich bei Frauen mit Diabetes spürbar auf den Blutzucker aus – oft stärker, als vielen bewusst ist.
Während des monatlichen Zyklus verändern sich die Hormone im Körper. In der zweiten Zyklushälfte, kurz vor der Periode, steigt bei vielen Frauen die Insulinresistenz an. Das kann zu höheren Blutzuckerwerten führen. Während der Menstruation sinkt der Bedarf oft wieder ab – manche Frauen erleben in dieser Zeit häufiger Unterzuckerungen. Der Zyklus wirkt sich also direkt auf den Glukoseverlauf aus, was bei der Therapieplanung berücksichtigt werden sollte.
Auch die Wechseljahre (Menopause) bringen spürbare Veränderungen. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, verändert sich oft auch die Insulinempfindlichkeit. Viele Frauen berichten in dieser Phase von unregelmäßigeren Werten, stärkeren Schwankungen oder einem erhöhten Blutzuckerbedarf – auch unabhängig von der Ernährung.
Begleiterscheinungen der Menopause wie Schlafstörungen, Hitzewallungen, Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen können die Diabetesbehandlung zusätzlich beeinflussen. Manche Frauen erleben auch einen Motivationsverlust oder Erschöpfung – in dieser Phase ist eine gute ärztliche Begleitung besonders wichtig.
Die Auswirkungen sind individuell verschieden. Es kann hilfreich sein, über einen längeren Zeitraum den Zyklus und die Glukosewerte gemeinsam zu beobachten – etwa mithilfe digitaler Tagebücher oder Apps. Ein gutes Diabetesmanagement in dieser Lebensphase bedeutet, diese natürlichen Veränderungen aktiv einzubeziehen und bei Bedarf die Therapie anzupassen.
Metabolisches Syndrom
Das Metabolische Syndrom ist eine Kombination aus mehreren Gesundheitsproblemen, die oft zusammen auftreten. Dazu gehören:
- Übergewicht oder Adipositas (starkes Übergewicht)
- Bluthochdruck
- Fettstoffwechselstörungen (z. B. erhöhte Cholesterinwerte)
- Störungen im Zuckerstoffwechsel (z. B. erhöhter Blutzucker oder Insulinresistenz)
Diese Mischung erhöht das Risiko für viele Folgekrankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall oder Typ-2-Diabetes.
In manchen Familien, tritt das Metabolische Syndrom gehäuft auf.
Mehr als 60 % der Menschen mit Typ-2-Diabetes haben auch ein Metabolisches Syndrom.
Oft kommen noch weitere Probleme dazu, zum Beispiel:
- eine erhöhte Blutgerinnung (was das Risiko für Thrombosen steigert),
- chronische Erkrankungen der Lunge oder des Herz-Kreislauf-Systems,
- Gelenkbeschwerden oder sogar
- neurologische Erkrankungen (wie Demenz oder Parkinson).
Das Metabolische Syndrom ist also kein einzelnes Krankheitsbild, sondern ein Risikopaket. Je früher man gegensteuert, z. B. durch Bewegung, Ernährung und ggf. Medikamente, desto besser lassen sich Folgeerkrankungen vermeiden.
Nierenschwelle
Bei einem gesunden Menschen ist der Urin normalerweise zuckerfrei.
Die Niere beginnt erst dann Zucker mit dem Urin auszuscheiden, wenn der Blutzucker sehr hoch ist – meist ab etwa 160 bis 180 mg/dl (Milligramm pro Deziliter). Diese Grenze nennt man Nierenschwelle.
Die Nierenschwelle ist bei jedem Menschen etwas unterschiedlich.
- Bei Kindern, Jugendlichen und Schwangeren liegt sie oft niedriger.
- Auch bei älteren Menschen oder bestimmten Nierenerkrankungen kann sie sich verändern.
Bei etwa 15 % der Schwangeren findet man etwas Zucker im Urin. Das nennt man Schwangerschafts-Glukosurie, die meist harmlos ist. Trotzdem sollte bei diesen Frauen sicherheitshalber ein Zuckertest (Glukosetoleranztest) gemacht werden, um Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen.
Es gibt auch eine seltene, vererbte Form, bei der Zucker im Urin auftaucht, obwohl der Blutzucker normal ist.
Diese sogenannte renale Glukosurie wird durch eine Veränderung im SGLT-2-Transporter der Niere verursacht, was allerdings ungefährlich ist.
Spannend: Heute nutzt man diesen Mechanismus auch zur Behandlung von Diabetes. Bestimmte Medikamente – die SGLT-2-Hemmer (auch „Gliflozine“ genannt) – sorgen dafür, dass überschüssiger Zucker über den Urin ausgeschieden wird. Menschen mit Typ-2-Diabetes verlieren dadurch täglich große Mengen Zucker, was den Blutzucker ohne Unterzuckerungsgefahr senkt.
Normoglykämie
Normoglykämie bedeutet:
Der Blutzucker liegt im normalen Bereich, also nicht zu hoch und nicht zu niedrig.
Die Werte gelten dabei als normal:
- nüchtern (vor dem Essen): zwischen 60 und 100 mg/dl (Milligramm pro Deziliter)
- nach dem Essen (nicht nüchtern): unter 140 mg/dl
Diese Werte gelten für stoffwechselgesunde Menschen, also für Menschen ohne Diabetes. Bei Menschen mit Diabetes ist das Ziel nicht immer, die Blutzuckerwerte genau in diesem Bereich zu halten.
Warum ist das so?
Weil manche Medikamente (z. B. Insulin oder Sulfonylharnstoffe) den Blutzucker stark senken können – dabei besteht die Gefahr einer Unterzuckerung, die gefährlich sein kann. Deshalb wird bei der Behandlung von Diabetes oft ein etwas höherer Zielwert gewählt, um auf der sicheren Seite zu sein.
Eine Ausnahme gilt in der Schwangerschaft:
Bei Schwangeren mit Diabetes wird möglichst eine Normoglykämie ohne Unterzuckerungen angestrebt. Denn für das ungeborene Kind ist ein konstant normaler Blutzucker besonders wichtig.
Pen (Insulinpen)
Ein Insulinpen sieht aus wie ein Stift und enthält eine Insulinpatrone. Die Dosis lässt sich einfach einstellen und injizieren.
Diese Methode ist besonders praktisch für unterwegs und gut handhabbar. Allerdings muss jede Insulingabe manuell erfolgen – eine automatische Anpassung an Veränderungen im Tagesverlauf ist nicht möglich.
Pseudohypoglykämien
Eine Pseudohypoglykämie fühlt sich an wie eine echte Unterzuckerung – aber der Blutzucker ist dabei gar nicht zu niedrig.
Die Symptome sind oft die gleichen: Zittern, Schwitzen, Herzklopfen, Unruhe oder Heißhunger. Trotzdem zeigt das Messgerät normale oder sogar leicht erhöhte Werte.
Das kann zum Beispiel passieren:
- wenn jemand über einen längeren Zeitraum sehr hohen Blutzucker hatte
- und der Blutzucker durch die Behandlung plötzlich schnell in den normalen Bereich sinkt
Der Körper ist diesen „normalen“ Wert dann nicht gewohnt und reagiert so, als wäre der Blutzucker zu niedrig. Das kann verwirrend sein, ist aber nicht gefährlich.
Wichtig:
Bei Symptomen einer Unterzuckerung, sollte immer der Blutzucker gemessen werden. Nur so kann man eine echte Unterzuckerung von einer Pseudohypoglykämie unterscheiden. Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper an die besseren Werte und die Beschwerden lassen nach.
Pseudoperitonitis diabetica
Bei einer schweren Entgleisung des Stoffwechsels – zum Beispiel bei sehr hohem Blutzucker, Austrocknung, Übersäuerung des Blutes (Ketoazidose) und der Bildung von Ketonkörpern – kann es zu heftigen Bauchschmerzen kommen.
Diese Beschwerden können so stark sein, dass man an eine Bauchfellentzündung denkt, zum Beispiel bei Blinddarmentzündung oder Entzündung im Dickdarm (Divertikulitis).
Betroffene klagen oft über: Übelkeit, Erbrechen und starke Bauchschmerzen mit Abwehrspannung.
In manchen Fällen wird sogar eine Notoperation durchgeführt, obwohl die Beschwerden nicht durch eine Bauchkrankheit, sondern durch die Stoffwechselentgleisung bei Diabetes verursacht werden.
Das nennt man Pseudoperitonitis diabetica.
Bei einer bildgebenden Untersuchung (z. B. Ultraschall oder CT) zeigt sich dann oft:
Keine erkennbare Ursache im Bauchraum.
Allerdings ist die Situation kompliziert:
In seltenen Fällen kann es auch umgekehrt sein: eine schwere Bauchinfektion löst zuerst die Beschwerden aus und bringt dann den Diabetes völlig aus dem Gleichgewicht.
Die genaue Ursache der Pseudoperitonitis diabetica ist nicht eindeutig bekannt.
Wichtig ist: Bei starken Bauchschmerzen bei Menschen mit Diabetes sollte immer auch an eine Stoffwechselentgleisung als mögliche Ursache gedacht werden – nicht nur an „Bauchkrankheiten“.
Remission
Remission bedeutet, dass sich eine Krankheit vorübergehend deutlich verbessert.
Beim Diabetes kann das heißen: Der Blutzucker sinkt, der Körper braucht weniger oder sogar kein Insulin mehr und die Symptome gehen zurück.
Remission bei Typ-1-Diabetes:
Nach der Diagnose eines Typ-1-Diabetes kommt es manchmal zu einer Phase, in der sich der Stoffwechsel verbessert. Der Insulinbedarf sinkt stark, in manchen Fällen produziert der Körper sogar wieder vorübergehend genug eigenes Insulin. Das nennt man Voll-Remission.
Diese Phase kann einige Wochen oder Monate dauern, endet aber in der Regel wieder. Trotzdem sollte auch in dieser Zeit weiterhin Insulin gespritzt werden, wenn auch nur in kleiner Menge. Viele Familien hoffen in dieser Zeit, dass der Diabetes verschwunden ist. Leider ist das ein Trugschluss, denn die Erkrankung bleibt bestehen. Die Ursache der Remission liegt vermutlich darin, dass sich die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse nach der ersten Behandlung etwas erholen. Wenn der Blutzucker früh gut eingestellt wird, scheint das den Verlauf günstig zu beeinflussen.
Remission bei Typ-2-Diabetes:
Auch beim Typ-2-Diabetes ist eine Remission möglich, vor allem durch Veränderungen im Lebensstil. Wenn Menschen ihre Ernährung umstellen, sich regelmäßig bewegen und ihr Gewicht reduzieren (zum Beispiel um 5 bis 7 Prozent), kann sich der Blutzucker so weit normalisieren, dass keine Medikamente mehr nötig sind.
Allerdings ist das nur möglich, wenn die Veränderungen konsequent und dauerhaft umgesetzt werden. Eine Remission bedeutet auch hier keine Heilung. Sie kann aber die Lebensqualität deutlich verbessern und das Risiko für Folgeerkrankungen senken.
Rubeosis iridis
Rubeosis iridis ist eine seltene, aber ernste Folge einer fortgeschrittenen Augenerkrankung bei Diabetes.
Sie entsteht, wenn sich krankhafte Veränderungen an den Blutgefäßen des Augenhintergrunds, wie bei der sogenannten diabetischen Retinopathie, auf die Regenbogenhaut (Iris) ausbreiten.
In diesem Fall bildet der Körper neue, feine Blutgefäße an der Vorderseite des Auges. Diese Gefäße wachsen dort, wo sie eigentlich nicht hingehören.
Das Problem: Sie können den Abfluss des Augenwassers behindern. Dadurch steigt der Augeninnendruck stark an – ein Zustand, den man auch als neovaskuläres Glaukom bezeichnet.
Ein solcher Druckanstieg kann das Auge dauerhaft schädigen und im schlimmsten Fall zur Erblindung führen.
Die gute Nachricht: Wenn eine diabetische Retinopathie früh erkannt und rechtzeitig mit Laser behandelt wird, lässt sich die Entstehung einer Rubeosis iridis meist verhindern.
Schilddrüse und Diabetes
Die Schilddrüse steuert viele wichtige Vorgänge im Körper, auch den Stoffwechsel.
Bei Menschen mit Diabetes können Schilddrüsenerkrankungen den Blutzucker beeinflussen. Umgekehrt kann eine Stoffwechselentgleisung auch die Schilddrüse beeinflussen.
Veränderungen der Schilddrüsenfunktion bei Diabetes
Bei einer längeren Entgleisung des Blutzuckers, wenn also der Zucker dauerhaft zu hoch ist, kann es zu vorübergehenden Veränderungen der Schilddrüsenhormone kommen.
Dabei sinkt der Gehalt des aktiven Hormons T3 im Blut, während andere Werte normal bleiben. Das ist keine echte Schilddrüsenunterfunktion, sondern eher eine Schutzreaktion des Körpers. Sobald sich der Blutzucker wieder stabilisiert, normalisieren sich auch die Hormonwerte. Eine spezielle Behandlung ist in der Regel nicht nötig.
Zudem kommt es bei schlecht eingestelltem Diabetes häufiger zu einem Jodmangel, weil der Körper mehr Jod über die Nieren verliert. Besonders in der Schwangerschaft, Stillzeit oder Pubertät kann dann eine zusätzliche Einnahme von Jod sinnvoll sein – am besten nach ärztlicher Rücksprache.
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion bildet der Körper zu viele Schilddrüsenhormone.
Das kann die Blutzuckerwerte verschlechtern, weil es zu einer erhöhten Insulinresistenz und vermehrter Zuckerfreisetzung aus der Leber kommt. Häufig treten Symptome wie Gewichtsverlust, Herzrasen, Unruhe oder Müdigkeit auf –also Beschwerden, die leicht mit einem entgleisten Diabetes verwechselt werden können.
Bei Menschen mit Diabetes kann eine unerkannte Überfunktion zu einer massiven Verschlechterung der Stoffwechsellage führen. Besonders bei Typ-1-Diabetes ist das Risiko erhöht, denn hier treten Überfunktionen wie Morbus Basedow häufiger auf, vor allem bei Frauen.
Auch beim Typ-2-Diabetes kommt es oft zu einer Schilddrüsenüberfunktion, vor allem durch sogenannte Schilddrüsenautonomie. In beiden Fällen ist eine genaue Diagnostik wichtig, wenn die Blutzuckerwerte plötzlich schwer kontrollierbar werden. Während einer Überfunktion muss die Diabetesbehandlung oft angepasst werden. Häufig braucht es deutlich mehr Insulin oder sogar einen vorübergehenden Wechsel von Tabletten zu Insulin. Die Blutzuckerwerte sollten in dieser Zeit besonders engmaschig kontrolliert werden.
Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann bei Menschen mit Diabetes die Insulinempfindlichkeit erhöhen. Das bedeutet: Der Körper reagiert stärker auf Insulin, was die Gefahr für Unterzuckerungen erhöht. Wird die Unterfunktion behandelt – meist durch Schilddrüsenhormone – stabilisieren sich auch die Blutzuckerwerte wieder.
Die häufigste Ursache einer Unterfunktion ist eine sogenannte Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto). Diese tritt bei Menschen mit Typ-1-Diabetes deutlich häufiger auf als bei Menschen ohne Autoimmunerkrankung und bei Frauen deutlich häufiger als bei Männern.
Schwangerschaftsdiabetes
Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes genannt, ist eine Form von Diabetes, die zum ersten Mal während der Schwangerschaft auftritt.
Er entsteht, wenn der Körper den Zucker aus der Nahrung nicht mehr gut verarbeiten kann.
Schon leicht erhöhte Blutzuckerwerte können dabei Risiken für Mutter und Kind mit sich bringen. Deshalb wird bei fast allen Schwangeren zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche ein sogenannter Zuckertest (oraler Glukosetoleranztest) durchgeführt. Bei Frauen mit einem höheren Risiko sollte dieser Test bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel erfolgen.
Nach der Geburt verschwindet der Schwangerschaftsdiabetes häufig wieder.
Trotzdem bleibt das Risiko bestehen, später an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken – sowohl für die Mutter als auch für das Kind.
Das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes ist erhöht bei:
- Übergewicht oder starkem Gewichtszuwachs während der Schwangerschaft
- Diabetes in der Familie
- bestimmten Vorerkrankungen wie dem Polyzystischen Ovarsyndrom (PCOS)
- früherem Schwangerschaftsdiabetes
- der Geburt eines sehr großen Kindes in einer früheren Schwangerschaft
- höherem Alter der werdenden Mutter
- bestimmten Medikamenten, die den Zuckerstoffwechsel beeinflussen
Hinweis zur familiären Herkunft:
Menschen mit familiären Wurzeln in bestimmten Regionen wie Südasien, Afrika oder Mittelamerika haben – aus genetischen und medizinischen Gründen – ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftsdiabetes.
Wenn Frauen eine solche Herkunft haben, kann das im ärztlichen Gespräch zur Einschätzung des persönlichen Risikos beitragen.
Das erhöhte Risiko ist das Ergebnis von genetischen Veranlagungen, besonderen Stoffwechselmustern und sozioökonomischen Faktoren (bspw. Zugang zu medizinischer Versorgung).
Dieses Wissen dient ausschließlich der Vorsorge, im Sinne einer besseren Risikoabschätzung und frühzeitigen Unterstützung in der Schwangerschaft.
Auch während der Schwangerschaft können neue Hinweise auf ein Risiko entstehen, zum Beispiel:
- Zucker im Urin
- zu starke Gewichtszunahme
- auffällige Ultraschallbefunde, z. B. ein sehr großes Baby oder zu viel Fruchtwasser
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, Komplikationen zu vermeiden. Ernährungsberatung, Bewegung und regelmäßige Blutzuckerkontrollen reichen oft schon aus. In manchen Fällen ist auch Insulin notwendig.
Schweineinsulin
Bevor es gentechnisch hergestelltes Insulin gab, wurde Insulin aus den Bauchspeicheldrüsen von Schweinen und Rindern gewonnen. Besonders Schweineinsulin war dem menschlichen Insulin sehr ähnlich. Es unterschied sich nur an einer kleinen Stelle in der Eiweißkette. Die Wirkung von Schweineinsulin entsprach weitgehend der des menschlichen Insulins.
Allerdings erkannte der Körper es manchmal als fremd, sodass es zu Abwehrreaktionen und Antikörperbildung kommen konnte.
Seit 1982 wird Insulin gentechnologisch hergestellt. Dieses sogenannte Humaninsulin entspricht exakt dem körpereigenen Insulin. Auch moderne Insulinanaloga basieren auf dieser Technik. Tierisches Insulin wird heute nicht mehr verwendet.
Smartpen / Bolusrechner
Technisch unterstützte Pens oder digitale Bolusrechner helfen dabei, Insulinmengen exakt zu berechnen und zu dokumentieren.
Sie können den Therapiealltag erleichtern, Rechenfehler vermeiden und unterstützen eine strukturierte Datenerfassung. Dennoch ist technisches Verständnis notwendig, und bei Geräten mit App-Anbindung sollte man mit digitalen Anwendungen sicher umgehen können.
Spritz-Ess-Abstand
Der Spritz-Ess-Abstand ist die Zeit zwischen einer Insulin-Injektion und dem Essen.
Bei klassischem Normalinsulin sollte man in der Regel 15 bis 30 Minuten warten, bevor man isst.
Wie lange genau gewartet werden sollte, hängt von verschiedenen Dingen ab:
- dem Blutzuckerwert vor dem Essen
- der Art und Menge der Mahlzeit
- der individuellen Verdauung, z. B. wie schnell der Magen arbeitet
- und auch von den persönlichen Gewohnheiten oder Bedürfnissen
Der Spritz-Ess-Abstand ist also keine feste Regel, sondern wird individuell angepasst. Bei modernen schnell wirksamen Insulinen (z. B. Insulin Lispro, Aspart oder Glulisin) ist kein Spritz-Ess-Abstand mehr nötig.
Diese Insuline wirken so schnell, dass sie direkt vor oder sogar nach dem Essen gespritzt werden können.
Das ist besonders hilfreich bei Menschen, die unregelmäßig oder unvorhersehbar essen – etwa bei kleinen Kindern oder älteren Personen.
Steroid-Diabetes
Ein Steroid-Diabetes entsteht, wenn durch die Einnahme von bestimmten Medikamenten – meist Glukokortikoiden wie Cortison – der Blutzuckerspiegel ansteigt.
Das kann auch bei Menschen passieren, die vorher keinen Diabetes hatten.
Besonders gefährdet sind Personen mit:
- Übergewicht,
- Bluthochdruck,
- einem Alter über 45 Jahre,
- oder einer familiären Vorbelastung für Diabetes.
Die Diagnose eines Steroid-Diabetes erfolgt mit den gleichen Blutzuckerwerten wie bei anderen Diabetesformen.
Wie wird behandelt?
Das hängt vom Blutzuckerwert ab:
- Bei milderen Formen kann oft schon eine Ernährungsumstellung und Bewegung helfen.
- In anderen Fällen braucht es Tabletten gegen Diabetes.
- Wenn die Werte sehr hoch sind, ist oft eine Insulintherapie notwendig, die individuell angepasst wird.
Wichtig: Wer dauerhaft oder wiederholt Cortison einnimmt, sollte seine Blutzuckerwerte regelmäßig kontrollieren lassen, vor allem bei einem bekannten Risiko. (Siehe auch: Cortison und Cortisol in diesem A–Z).
Süßstoffe
Süßstoffe sind Stoffe, die stark süßen, aber kaum oder keine Kalorien liefern. Sie beeinflussen den Blutzucker nicht oder nur sehr gering – und sind deshalb für viele Menschen mit Diabetes eine beliebte Alternative zu Zucker.
Es gibt zwei Gruppen:
- Süßstoffe wie Aspartam, Cyclamat oder Saccharin – sie haben keine Kalorien, werden in sehr kleinen Mengen eingesetzt.
- Zuckeraustauschstoffe wie Xylit, Sorbit oder Isomalt – sie schmecken ähnlich wie Zucker, enthalten aber Kalorien und können den Blutzucker leicht beeinflussen.
Häufig verwendete Süßstoffe und ihre Besonderheiten:
- Aspartam:
Sehr häufig verwendet (z. B. in Light-Getränken). In üblichen Mengen als unbedenklich eingestuft. Es gibt Studien, die einen möglichen Zusammenhang mit einem leicht erhöhten Krebsrisiko untersuchen – abschließende Belege gibt es bisher nicht. - Cyclamat, Saccharin, Acesulfam-K:
Klassische Süßstoffe, häufig in Tabletten oder Getränken. Kaum verwertbar für den Körper, beeinflussen den Blutzucker nicht. In den jeweils erlaubten Mengen gelten sie als sicher. - Stevia (Steviolglycoside):
Pflanzlicher Ursprung, sehr süß, keine Kalorien. Immer häufiger in Lebensmitteln und Getränken zu finden. Wird gut vertragen und beeinflusst den Blutzucker nicht. - Xylit (Birkenzucker):
Gehört zu den Zuckeraustauschstoffen. Hat ca. 40 % weniger Kalorien als Zucker und lässt den Blutzucker langsamer ansteigen. Kann in größeren Mengen Blähungen oder Durchfall verursachen.
Eine Studie (Witkowski et al., 2024) weist auf ein mögliches erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei sehr hohen Xylitwerten im Blut hin. In normalen Mengen gilt Xylit weiterhin als unbedenklich. - Sorbit, Isomalt, Maltit:
Ebenfalls Zuckeraustauschstoffe. Enthalten Kalorien, wirken teils abführend, vor allem bei höherem Verzehr. Sie lassen den Blutzucker meist weniger stark ansteigen als Zucker, sind aber nicht energiefrei.
Wichtig zu wissen:
Nicht jeder Ersatzstoff ist für jede Person geeignet. Besonders Menschen mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt reagieren oft auf Zuckeraustauschstoffe.
Auch bei Süßstoffen gilt: Maßvoll verwenden. Eine dauerhaft süße Geschmacksgewöhnung kann sich ungünstig auf das Essverhalten auswirken – ganz unabhängig vom Kaloriengehalt.
Time in Range (TIR)
Der Begriff „Time in Range“ bedeutet übersetzt „Zeit im Zielbereich“.
Gemeint ist damit, wie viel Prozent des Tages der Blutzucker in einem festgelegten, gesunden Bereich liegt – meist zwischen 70 und 180 mg/dl (3,9–10 mmol/l). Dieser Zielbereich kann je nach Person, Lebenssituation oder Therapieform leicht angepasst werden.
„Time in Range“ ist ein wichtiger Wert in der modernen Diabetesbehandlung, vor allem bei Menschen, die ein CGM- oder FGM-System nutzen. Denn im Gegensatz zum HbA1c-Wert, der nur den Durchschnitt der letzten Wochen angibt, zeigt TIR, wie stabil die Glukosewerte tatsächlich sind – also auch, wie häufig Unter- oder Überzuckerungen auftreten.
Ein hoher TIR-Wert – etwa über 70 % der Zeit im Zielbereich – bedeutet in der Regel eine gute Blutzuckereinstellung. Studien zeigen, dass eine hohe TIR langfristig das Risiko für Folgeerkrankungen senken kann.
Auch Werte außerhalb des Zielbereichs lassen sich damit gut erkennen:
- Time below range (TBR): Zeit mit Unterzuckerung
- Time above range (TAR): Zeit mit Überzuckerung
Viele Menschen mit Diabetes nutzen TIR als Orientierung, um ihre Therapie im Alltag besser anzupassen, zum Beispiel bei der Ernährung, Bewegung oder Insulindosierung. Die Auswertung erfolgt automatisch in den Apps oder Lesegeräten moderner Glukosemesssysteme.
Typ-1-Diabetes
Typ 1 Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Abwehrsystem die Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört. Dadurch entsteht ein absoluter Insulinmangel – der Körper kann den Zucker aus der Nahrung nicht mehr verwerten.
Betroffene müssen lebenslang Insulin zuführen, entweder durch mehrmaliges Spritzen pro Tag oder mit einer Insulinpumpe.
Die Insulinmenge wird dabei individuell angepasst, je nach Blutzuckerwert, Ernährung, Bewegung und weiteren Faktoren.
Wer ist betroffen?
Typ 1 Diabetes tritt häufig schon im Kindes- oder Jugendalter auf, kann aber auch bei Erwachsenen entstehen – sogar im höheren Alter.
Die Zahl der Neuerkrankungen nimmt weltweit leicht zu.
Eine besondere Form im Erwachsenenalter ist der sogenannte LADA-Diabetes („Late onset autoimmune diabetes in adults“). Diese Form beginnt schleichend und wird deshalb oft fälschlich als Typ 2 Diabetes behandelt. Man schätzt, dass etwa 10 % der Menschen mit einem vermeintlichen Typ 2 Diabetes in Wirklichkeit LADA haben.
Wie wird behandelt?
Typ 1 Diabetes ist nicht heilbar, aber gut behandelbar.
Durch eine gut eingestellte Insulintherapie, regelmäßige Blutzuckerkontrollen und eine individuelle Schulung können Betroffene ein weitgehend normales Leben führen und Folgeerkrankungen deutlich reduzieren.
Wussten Sie schon?
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes nimmt weltweit zu – in Europa etwa um 3 bis 4 % pro Jahr.
Warum das so ist, wird intensiv erforscht. Vermutet werden mehrere mögliche Ursachen:
- Hygiene-Hypothese: Kinder wachsen heute in hygienischeren Umgebungen auf. Das Immunsystem hat weniger „Training“ und richtet sich möglicherweise häufiger gegen körpereigene Strukturen – wie die Insulin-produzierenden Zellen.
- Infektionen: Bestimmte Virusinfektionen (z. B. Enteroviren) stehen im Verdacht, bei genetisch anfälligen Menschen Autoimmunreaktionen auszulösen.
- Frühe Ernährung & Darmflora: Es wird untersucht, ob frühe Ernährung, Stillverhalten oder Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmbakterien das Risiko beeinflussen können.
- Umwelteinflüsse: Auch Faktoren wie Vitamin-D-Mangel, Schadstoffe oder eine sehr schnelle Gewichtszunahme im Säuglingsalter werden diskutiert.
Diese Erkenntnisse fließen in neue Forschungsansätze zur Vorbeugung und Frühbehandlung ein – zum Beispiel durch Immuntherapien bei Risikokindern oder durch gezieltes Mikrobiom-Management.
Typ-2-Diabetes
Typ 2 Diabetes ist die häufigste Form von Diabetes. Etwa 90 % aller Menschen mit Diabetes haben diesen Typ. Dabei wirkt das Hormon Insulin nicht mehr richtig, denn die Körperzellen reagieren zu schwach darauf. Das nennt man Insulinresistenz. Gleichzeitig produziert die Bauchspeicheldrüse oft nicht mehr genug eigenes Insulin. Dadurch steigt der Blutzucker über längere Zeit an.
Typ 2 Diabetes entwickelt sich meist schleichend über viele Jahre.
Er bleibt oft lange unbemerkt und wird häufig erst zufällig entdeckt.
Wer ist betroffen?
Typ 2 Diabetes tritt häufig ab dem mittleren Lebensalter auf, kann aber auch junge Erwachsene und sogar Kinder betreffen.
Besonders gefährdet sind Menschen mit:
- Übergewicht (vor allem viel Bauchfett)
- Bewegungsmangel
- ungesunder Ernährung
- familiärer Vorbelastung
- hohem Blutdruck oder erhöhten Blutfetten
Diese Faktoren gehören zum sogenannten Metabolischen Syndrom, einer Kombination von Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Wie wird behandelt?
Die Behandlung richtet sich nach dem individuellen Verlauf. In vielen Fällen helfen eine Umstellung der Ernährung, mehr Bewegung und Gewichtsabnahme bereits deutlich weiter. Wenn das nicht ausreicht, kommen Tabletten oder Insulin zum Einsatz. Ziel der Behandlung ist es, den Blutzuckerspiegel langfristig gut zu kontrollieren, um Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Nierenschäden oder Nervenerkrankungen zu verhindern.
Wussten Sie schon?
Typ 2 Diabetes wird oft noch als „Alterszucker“ bezeichnet – dabei sind längst nicht mehr nur ältere Menschen betroffen. Auch jüngere Erwachsene und Kinder erkranken heute zunehmend, vor allem bei starkem Übergewicht und Bewegungsmangel. Laut Internationaler Diabetes-Föderation (IDF) leben aktuell etwa 589 Millionen Erwachsene (20–79 Jahre) mit Diabetes – das entspricht circa 1 von 9 Personen. Schätzungen zufolge werden es bis 2050 sogar rund 853 Millionen sein (International Diabetes Foundation, 2025).
Die Erkrankung ist häufig vermeidbar: Mit einem gesunden Lebensstil kann das Risiko deutlich gesenkt werden. In manchen Fällen lässt sich ein beginnender Diabetes sogar zurückdrängen – das nennt man Remission (siehe Remission in diesem A bis Z). Auch Stress, Schlafmangel und schwierige Lebensbedingungen spielen eine Rolle bei der Entstehung von Typ 2 Diabetes. Moderne Medikamente wie GLP 1-Rezeptoragonisten oder SGLT2-Hemmer bieten heute zusätzliche Möglichkeiten in der Behandlung. Sie senken nicht nur den Blutzucker, sondern schützen auch Herz und Nieren und unterstützen beim Abnehmen.
Weintrauben
Viele Menschen mit Diabetes sind unsicher, ob sie Weintrauben essen dürfen – oft wegen des Namens „Traubenzucker“. Dabei besteht der Zucker in Obst wie Weintrauben immer aus einer Mischung: Traubenzucker (Glukose), Fruchtzucker (Fruktose) und kleinen Mengen anderer Zuckerarten. Der Anteil an Traubenzucker in Weintrauben ist dabei nicht höher als bei vielen anderen Obstsorten.
Wer gerne Weintrauben isst, muss also nicht grundsätzlich darauf verzichten. Eine Portion von etwa 75 bis 150 Gramm (das entspricht etwa ein bis zwei Kohlenhydrateinheiten) ist auch für Menschen mit Diabetes gut verträglich, wenn sie in die Ernährung eingeplant wird.
Wichtig ist: Wer Insulin spritzt oder Tabletten wie Sulfonylharnstoffe oder Glinide einnimmt, sollte die Kohlenhydrate aus Weintrauben bei der Mahlzeitenberechnung berücksichtigen, um Unter- oder Überzuckerungen zu vermeiden.