Jetzt spenden
Menu

Fragen und Fakten

Längst gehört Diabetes mellitus zu den am häufigsten auftretenden nichtübertragbaren Volkskrankheiten in Deutschland. Trotzdem wissen viele Nicht-Betroffene in der Regel wenig darüber. Im Folgenden finden Sie wissenswerte Zahlen, Daten und Fakten zum Diabetes.

Klicken Sie auf die Frage im Kasten und testen Sie so Ihr Wissen.

Ein blaues Fragezeichen auf pinkem Hintergrund. Foto von Towfiqu barbhuiya auf Unsplash
Foto von Towfiqu barbhuiya auf Unsplash

Ist Diabetes heilbar?

Typ-1-Diabetes ist bisher nicht heilbar.

Bei Typ-2-Diabetes spielen genetische Faktoren und das Alter eine große Rolle. Wichtige Risikofaktoren für den "Ausbruch" der Krankheit sind Übergewicht, eine Fettleber, Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung, Bluthochdruck, Rauchen sowie Stress, aber auch soziale Faktoren, wie soziale Ungleichheit (bpsw. das Leben in benachteiligten Regionen). Mit einer gesünderen Lebensweise kann der Mensch mit Typ-2-Diabetes die Krankheit oft in einen "Schlummerzustand" versetzen.

Wie viele Menschen mit Diabetes leben in Deutschland?

Zunächst sei vorangestellt: die Zahlen zur Diabeteshäufigkeit in Deutschland sind Schätzungen zahlreicher zugrundeliegender Studien. In Deutschland gibt es bis dato kein bundesweites Diabetes-Register, wie z.B. in Schweden, in dem die Daten von Menschen mit Diabetes gesammelt werden und damit zu absolut belastbaren Zahlen führt.

Besonders zuverlässige Zahlen zur Diabetes-Häufigkeit liefern Datenerhebungen der gesetzlichen Krankenversicherungen. Im Jahr 2023 waren demnach 7,03 Millionen der gesetzlich Versicherten von einer Diabetes-Typ 2-Erkrankung betroffen.

Laut dem Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2025 liegt die Zahl aller in Deutschland an Typ-2 Diabetes Erkrankten bereits bei über 9 Millionen. Während 32.000 Kinder und Jugendliche sowie 340.000 Erwachsene an Typ-1-Diabetes leiden.

[Seidel-Jacobs, E., Tönnies, T., Rathmann, W. (2024): Epidemiologie des Diabetes in Deutschland in Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2025: 8-11]

Wie sieht der Anteil in der erwachsenen Bevölkerung aus?

Laut Bundesministerium für Gesundheit (2025), wurde bei rund 10% der Erwachsenen in Deutschland ein Diabetes mellitus ärztlich diagnostiziert. Wobei über 90% davon auf Typ-2 Diabetes entfallen.

Gibt es eine Dunkelziffer, also Menschen, die nichts von ihrer Erkrankung wissen?

Ja, wobei auch hier keine gesicherten Zahlen bekannt sind. Denn auf Basis von Sekundärdaten (also ohne standardisierte Blutglukose- oder HbA1c-Messung bei bislang gesunden Menschen) können keine eindeutigen Aussagen zur Zahl unentdeckter Menschen mit bestehendem Diabetes gemacht werden.

Aktuell liegt die Dunkelziffer von an Typ-2 Diabetes erkrankten Menschen bei schätzungsweise 2 Millionen. Das bedeutet rund 2 Mio. Menschen leben mit Diabetes ohne, dass sie davon wissen. Hinzu kommt die Schätzung der DDG, dass knapp 20% der Erwachsenen in Deutschland bereits prädiabetisch sind, also bereits eine verminderte Insulinwirkung im Blut vorliegt.

Quellen: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2025 und Pressemitteilung DDG vom 26.01.2024

Was ist die häufigste Diabetesform in Deutschland?

Ganz eindeutig: der Typ-2-Diabetes. 90% der von Diabetes betroffenen Menschen in Deutschland haben diese Form. Etwa 5% haben einen Typ-1-Diabetes. Die übrigen 5% verteilen sich auf den Schwangerschaftsdiabetes und sonstige Diabetesformen.

Gehen die Diabetes-Zahlen zurück?

Im Gegenteil. Aktuell leben bereits über 9 Millionen Menschen in Deutschland mit Diabetes und Schätzungen gehen davon aus, dass die Zahl bis 2040 auf 12 Millionen ansteigt (DDG Pressemitteilung vom 20.02.2025).

Diabetes und Lebenserwartung – gibt es dazu Zahlen?

Ja. Laut Deutschem Gesundheitsbericht Diabetes 2025 haben Menschen mit Diabetes eine höhere Mortalität und damit eine verringerte Lebenserwartung als Menschen ohne Diabetes. Bei 20-jährigen Männern mit Diabetes sind das im Schnitt rund 9 Jahre weniger, bei Frauen etwa 8 Jahre. Besonders auffällig: Frauen mit Diabetes haben ungefähr die gleiche Sterblichkeit wie Männer ohne Diabetes – damit verschwindet der sonst übliche "Vorsprung" bei der Lebenserwartung von Frauen. Auch junge Erwachsene mit Typ-1-Diabetes – etwa im Alter von 25 Jahren – leben im Schnitt etwa 8 Jahre kürzer, egal ob Mann oder Frau.

Was sind typische Risikofaktoren für einen Typ-2-Diabetes?

Es gibt (leider) eine Zahl nicht beeinflussbarer Faktoren. Zu diesen zählen ein Alter über 45 Jahre. Aber auch eine erbliche Veranlagung, wenn also Diabetes in der Familie vorkommt.

Die gute Nachricht: es gibt ebenso Faktoren, die man beeinflussen kann. Hierzu gehören ein deutliches Übergewicht/Adipositas, das sich (meistens) reduzieren lässt, schlechte Ernährungsgewohnheiten, mangelnde Bewegung und/oder zu viel negativer Stress.

Bekommt man "Zucker", wenn man zuviel Zucker isst?

Diabetes (Diabetes mellitus) wird nicht unmittelbar durch einen hohen Zuckerkonsum ausgelöst.
Es handelt sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich übermäßig viel Zucker im Blut anreichert. Besonders bei Typ-2-Diabetes gelten Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung mit hohem Fettanteil und wenigen Ballaststoffen sowie Übergewicht als zentrale Risikofaktoren.
Zwar ist Zucker allein nicht die direkte Ursache, doch ein übermäßiger Zuckerkonsum kann zur Gewichtszunahme beitragen – und diese wiederum erhöht das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Kann man sich vor Diabetes schützen?

Absolut! Machen Sie am besten gleich den GesundheitsCheck DIABETES (FINDRISK). Hilfreiche Informationen finden Sie auch unter Informationsmaterial.